Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
HEVC, Rendern und Bitraten
#1
Hallo an die Fachleute,

ich beschäftige mit derzeit mit dem Ausgangsmaterial der Panasonic GH5, das den HEVC-Codec (H.265) verwendet, da hier sowohl 10Bit Farbtiefe als auch HLG (Hybrid-Log-Gamma) bei einer Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln möglich ist.
Bei einem Clip wird 4K-Material HLG mit 4:2:0 und 25 fps erzeugt, bei dem anderen (Anamorph) das ganze in einer Auflösung von 4.992 x 3.744 Pixeln. Der Codec ist in beiden Fällen H.265.
Mediainfo zeigt beim 4K-Material ca. 70MBit/sec und beim Anamorphen Material 192Bit/sec als Bitrate an.

Beide Dateien habe ich testweise in Davinci Resolve per Deliver ausgegeben und erhalte beim 4K-Clip in der erzeugten Datei (ausgelesen mit Mediainfo) eine Bitrate von knapp 70MBit/sec und bei der zweiten Datei eine mit lediglich 20MBit/sec.
Die Einstellungen in Deliver waren jeweils identisch.
Es wurde bei der Datei mit der Auflösung von 4.992 x 3.744 im Editfenster lediglich ein Zoomfaktor von 0,769 eingegeben um auf die 4K-Bildbreite von 3.840 Pixeln zu kommen.
Irgendwelche Gradingeinstellungen u.ä. wurden für diese Tests nicht vorgenommen. Die Projekteinstellungen waren bei beiden Dateien identisch.

Hinweis: Die kurzen Clips sind unterschiedlich lang. Es geht mir ja in diesem Thread lediglich um die Bitrate.

Kann sich jemand erklären, wieso die Bitrate von ursprünglich 192Bit/sec auf lediglich 20MBit/sec geschrumpft ist?
Was einleuchtet ist, dass die Pixelzahl durch die Verringerung der Auflösung auf 44,3% reduziert wurde. Dies sollte aber dann zu einer Bitrate von ca. 85MBit/sec führen und nicht 20MBit/sec.
Zur Verdeutlichung habe ich die Daten von Mediainfo für beide Dateien "out of Cam" und nach der Bearbeitung durch Davinci Resolve angehängt.
Mal sehen, ob jemand eine Ursache für dieses Phänomen findet.

Danke schon jetzt und viele Grüße
jacky_smith


.pdf   GH5_Anamorph_6K_192Mbit_HEVC_out of Cam.pdf (Größe: 272,98 KB / Downloads: 124)

.pdf   GH5_HLG 70Mbit HEVC_out of Cam.pdf (Größe: 271,82 KB / Downloads: 110)

.pdf   gh5_HLG-Datei 72MBit mit DR erzeugt.pdf (Größe: 271,31 KB / Downloads: 114)

.pdf   gh5_HLG-Datei 192MBit mit DR erzeugt.pdf (Größe: 272,15 KB / Downloads: 108)

Hinweis:
Nicht irritieren lassen durch die Bezeichnung "Anamorph". Dies resultiert aus der Tatsache, dass bei der Kamera diese Einstellung im Menü vorzunehmen ist, um diese exotische Auflösung zu erzielen.
Vgl. hierzu das Youtube Video GH5's Hidden setting for highest video quality (Almost like RAW) . Verwendet wird ein ganz normales Objekt und das erzeugte Bild ist ohne jede Verzeichnung.
Zitieren to top
#2
jacky_smith,'http://www.davinci-resolve-forum.de/index.php?thread/1038-hevc-rendern-und-bitraten/&postID=7954#post7954' schrieb:Was einleuchtet ist, dass die Pixelzahl durch die Verringerung der Auflösung auf 44,3% reduziert wurde. Dies sollte aber dann zu einer Bitrate von ca. 85MBit/sec führen und nicht 20MBit/sec.
1) Wenn HEVC linear arbeitet, dann stimmt die Überlegung.
2) Arbeitet HEVC aber wirklich linear ?? // d.h. wenn ein Clip pixelmäßig halbiert wird, dann ist das Ergebnis von HEVC die Hälfte.
// Sieht nicht so aus.

3) Wie ist denn der visuelle Eindruck (am Monitor und/oder TV-Gerät) ?
// 20Mbps ist ja, verglichen mit 80Mbps, schon ziemlich wenig. Da sollte man eigentlich einen Unterschied visuell erkennen können.
kurt
// Lesen > TESTEN > Wissen!

RESOLVE-18.6.5.0007 Studio ; EDIUS-11.11.14138-WG
WIN-10/64 PRO (22H2-19045-2364); i7-6700k, 32 GB RAM, NVIDIA RTX-3070, SSD 500 GB; SSD 1 TB extern, 3 x HDDs etc.
Zitieren to top
#3
Was mich irritiert ist , das bei "Anamorph" eine originale Bildrate von 50 fps aufgeführt ist. Wie war denn die genaue Einstellung der Kamera?
Beide MediaInfo Ausdrucke zeigen eine Gesamtbitrate von 20,3 Mb/s an. Das deutet darauf hin, dass die Bitrate in der Deliver-Page auf 20 Mb/s
begrenzt wurde. Unter Quality Restrictet to. Siehe Bild.

Ein Screenshot der Einstellungen würde hier helfen.


Angehängte Dateien
.png   Deliver1.png (Größe: 41,62 KB / Downloads: 143)
Gruß Peter

Aufnahme: 2 x Sony FDR-AX 700, Panasonic DMC FZ300, Panasonic DMC LX 100, Samsung A52
PC: ASRock Z370, intel i7 8700K, 64 GB RAM, RTX 3070, Samsung SSD 870 Pro + 2 HD 4 TB, eine SSD 1 TB für Cache,
Intensity Pro 4K, 2x EIZO Color Edge kalibriert, 1x EIZO EV 2360
NLE: DaVinci Resolve Studio & Fusion Studio 18.5 mit Micro Panel, Shuttle Pro; 
Video: Topaz Video AI und Photo AI, Neat Video
Audio: Wavelab Elements 11, Cubase Elements 12, Acoustica 7 und Sononym
Zitieren to top
#4
Danke schon mal für die Antworten.

Da die Dateigröße nach dem Rendern der 72MBit-Datei nur unwesentlich kleiner ausfiel als die Ausgangsdatei, habe ich glatt übersehen, dass die Datenrate auch hier bei lediglich 20MBit/sec liegt.
Dass eine Obergrenze für die Bitrate möglich ist, ist mir bekannt. Eine solche habe ich jedoch nicht eingestellt.
Ich habe mal für Spaß eine Obergrenze von 80 MBit eingeben, und man glaubt es kaum, die Bitrate lag dann bei 77,4 MBit/sec. Allerdings wuchs die Dateigröße um das 4-fache an.

@Gevatter
Bei diesen speziellen Modi in der GH5 werden lediglich 25 fps aufgezeichnet. Aus welchem Grund Mediainfo hier mehr ausweist, kann ich mir auch nicht erklären.

Zudem ist mir Davince heute beim Rendern mehrfach abgestürzt, wenn die Timeline auf Rec.2020 (Farbraum) bzw. Rec.2100HLG (Gamma) eingestellt war.

Aber das Ergebnis von HLG-Aufnahmen auf einem HDR-TV motiviert mich, dran zu bleiben und evtl. Probleme in Griff zu bekommen bzw. zu lösen.

Viele Grüße
jacky_smith
Zitieren to top
#5
Ist doch klar, dass die Dateigröße entsprechend zunimmt.

Dateigröße = (Video-Bitrate + Audio-Bitrate) * Zeitdauer
Gruß Peter

Aufnahme: 2 x Sony FDR-AX 700, Panasonic DMC FZ300, Panasonic DMC LX 100, Samsung A52
PC: ASRock Z370, intel i7 8700K, 64 GB RAM, RTX 3070, Samsung SSD 870 Pro + 2 HD 4 TB, eine SSD 1 TB für Cache,
Intensity Pro 4K, 2x EIZO Color Edge kalibriert, 1x EIZO EV 2360
NLE: DaVinci Resolve Studio & Fusion Studio 18.5 mit Micro Panel, Shuttle Pro; 
Video: Topaz Video AI und Photo AI, Neat Video
Audio: Wavelab Elements 11, Cubase Elements 12, Acoustica 7 und Sononym
Zitieren to top
#6
Nach nochmals einigen kurzen Tests bin ich zu dem Ergebnis gelangt, dass die Qualitätseinstellung "Automatic/Best" nicht beste Qualität bedeutet, sondern allenfalls der beste Kompromiss zwischen Bitrate und Bildqualität.
Die Qualitätseinstellung "Restrict to" (= beschränken auf) scheint auf den ersten Blick nur eine schlechtere Qualität zu liefern als "Best". Tatsächlich ist dem aber nicht so.
Die lapidare Bezeichnung "Bitrate" statt "Restrict to" würde m.E. weniger missverständlich sein.

Gruß
jacky_smith
Zitieren to top
#7
''Restrict to' ist quasi ein Deckel, denn H.264 und Konsorten sind VBR-Codecs, dass heißt: Sie passen sich dem Bildinhalt an.
Das mit der Obergrenze ist schon sinnvoll, denn wenn man überschießende Bitraten hätte, würden manche Abspielgeräte ins Stottern kommen.

- MacBook M1 Pro unter Monterey 12.7.3
- Resolve und Fusion Studio 18.6.5
- Mini Monitor 3G in HD mit kalibriertem Asus ProArt
- Blackmagic Pocket HD, UMP 4,6 und Sony Alpha A7 IV
- DJI Mavic Air 2
- iPhone 15 Pro Max
Zitieren to top


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste