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Neuer Computer für Ausser-Haus Videoaufnmahmen
#1
Hallo Leute

Fast ein Jahr ist inzwischen ins Land gegangen und ich bin bei der Arbeit meines riesigen Denkfehlers bewusst geworden
Darum möchte ich hier, für andere "Newbies" den Weg und das Ergebnis aufzeigen:

Als DR-Fan habe ich mich natürlich mit BM-Kameras vertraut gemacht.

Zuerst "dachte ich", wenn ich alles in 6K aufnehme mit den BMPCC6K Pro, dann habe ich "Full House"
OK, da hatte ich recht, also mit "Full House"
3 Kameras mit 6K und 60P sind echt "geil", die gut 4 TB Daten die pro Stunde zusammen anfallen aber auch....

Auf der Suche nach bezahlbarem Massenspeicher für das Archiv bin ich bei Herkömmlichen HDD gelandet,
die SEAGATE 5TB und da dauert das Speichern der 3 Aufnahmen von rund 1.5TB dann rund 2 Tage !!!!
Die vom Plattenhersteller angegebenen 200MB/s sind am Ende nur noch 17MB/s :-(
Selbst als ich ein Gestell mit alten Kühlrippen und Ventilatoren gebastelt habe in das ich zur Kühlung
die HDD gelegt habe, sind sie nicht schneller geworden.

Übrigens: Die SAMSUNG T7 und die T9 profitieren von dieser Konstruktion und halten konstant
die von meinem USB-Anschluss gebotene Höchstleistung, während sie ohne extere Kühlung nach kuruer Zeit
in der Leistung zwischen 40% bis 70% einbrechen...
Dieses aber nur bei den grossen BM RAW Dateien die in meinem Fall mindestens 1.3 GB gross sind.

Habe alle 5 SEAGETA HDD zurück gebracht und auf WD gewechselt, die halten ihr Versprechen mit im Schnitt gut 100MB/s
und das ist für ein Backup OK. Ich Stamme aus er generation Magnetbänder ;-)

Wenn mal meine Kingston 8TB SSD M.2 voll ist und ich kurzfristig was umlagern muss,
kommen zwei SANDISK Extreme Portable SSD V2 4TB zum Einsatz, die halten ihr Versprechen von 1000MB/s zwar auch nicht,
aber mit echten 700MB/s sind sie für mich flott genug..

Mein Intel i9 13900K und meine Nvidia 4090 sind die Basis für einen flüssigen Workflow im Studio
und funktionieren nach einigen Anfangsschwierigkeiten nun sehr gut.

Ich bin aber oft unterwegs mit dem kompletten Setup, inklusive zweiter Komputer mit etwas kleinerem Budget,
der mir sehr lange grosse Probleme bereitet hat, weil ich viele Denkfehler gemacht habe.


Soweit so schlecht....
Stellt sich die Frage: Wer braucht 6K in 60P ???
Wie oft habe ich nach einem Auftrag spontan das Bedürfnis Zeitlupe einzusetzen?
Und wie oft muss ich die Totale filmen um danach mir DR im Material zu zoomen und zu schwenken?

Die Antwort: Immer dann, wenn der Kunde den enormen Aufwand bezahlen will und kann!
Ansonsten ist es wie bei allem und überall auf der Welt: Gute Planung im Voraus hilft.....

Um beim DR Forum zu bleiben: Wer in der Vorbereitung für gutes Licht und Ton sorgt,
und eine klare Storryline hat sitzt danach nicht unzählige Stunden am Computer 
um den Mist den er aufgenommen hat, irgendwie zu reparieren.

Konkret:
- Bei Konzerten, da entscheidet nach dem Konzert der Kunde, wann welcher Ausschnitt,
welches Solo u.s.w. ins Bild rücken soll. Da macht es Sinn alles in der 6K Totale aufzunehmen und
danach in der Post mit dem Kunden zu schneiden.
- Bei Zirkusaufführungen, wo sich in der grossen Arena viel bewegt und der Kameramann selten weiss
wo grad was passiert, zum Beispiel am Trapez.
- Bei Theateraufführungen wäre das auch gerne genommen, da ist aber in den seltensten Fällen
genug Geld vorhanden.
- Und sonst ist es nur sehr teure Datenmasse...
Zwar kann 6K 60/p schon einen "unfähigen" Kameramann oder einen Praktikanten ersetzen,
aber der Preis den man dafür bezahlt ist zu hoch, meine ich.
Da setze ich bei einem Motocross - Rennen lieber auf einen in dieser Sportart erfahrenen Kameramann.

Bei der Filmproduktion, ob nun im Studio oder draussen, da nimmt man sich genug Zeit
für den Bildausschnitt und benötigt maximal 4K, wenn man den Film mal in Cannes zeigen will.
Da wird in der Post nicht mehr "digital" gezomm, allerhöchtstens mal gecroppt, wen man erst
in der POST etwas am Rand erkennt dass da nicht hingehört. Aber dann nur wenige %

Und noch einen grossen Denkfehler muss ich eingestehen:
3 Stück 6K Kameras in einer Talksendung, diese Kameras am 2K HDMI-Anschluss abgegriffen
und über eine 4-Fach Capture-Karte an den PC gesendet, da mit OBS zurechtgeschnitten,
ergibt unter dem Strich einen auf dem Zahnfleisch kriechenden Computer und unter dem Doppelstrich
beim zoomen in OBS nur noch lausiges VGA-Material.
Will der Computer das alles noch live streamen, weiss kein Mensch was am Ende rauskommt....

Also ich jetzt schon:
Vor 2 Monaten hatte der Livestream nach einer Stunde: 70 Minuten Verzögerung!
Als ich bereits alles wieder abgebaut und im Auto verstaut habe, habe ich beim Kafee
das Ende des Livestreams auf dem Handy anschauen können.....


Daraus folgt:
In den allermeisten Fällen wird in FullHD produziert.
Kein Mensch filmt ein Interview vor einem Bahnhof mitsamt dem Gebäude in 6K,
um dann in der Post in 2K nur auf die beiden Akteure zu zoomen.
Sollte in der Storyline die histrorische Bedeutung des Bahnofs ein Thema sein, dann kann man
in der Totale starten oder nach dem Interview noch Aufnahmen vom Gebäude machen.
Eben: Gute Planung :-)
Sowas lernt man natürlich in entsprechenden Schulen, als Amateur der einfach drauflosfilmt
muss man da teures Lehrgeld bezahlen.

Nicht dass man das nicht machen soll, ich teile diese Erfahrung einfach mit all jenen Leuten
die daraus ihre eigenen Schlüsse ziehen wollen und ihre Entscheidungen diesbezüglich fällen.

Was denn nun?
Die beinahe tragische Erkenntnis:
Es müssen nicht 3 teure 6K Kameras, über 2000.- sein und einen Computer für 5'000.-

Heute nehme ich solche Anlässe mit 4 PTZ-Kameras auf, jede mit 20x Zoom und 2K
Kostenpunkt zwischen 900.- und 1'300  pro Kamera.
Ich steuere die Kameras mit einem kleinen Pult, mit Preset und Joystick, 500.-
Die Bildauswahl und Aufnahme mache ich mit dem ATEM Mini 1'300.-
Das streamen läuft auch über den ATEM und mein Computer ist nur noch dafür zuständig
um die Setups einzustellen und mein Streamdeck zu füttern.

Das was am Ende raus kommt ist:

Wenn ich mit der Broadcast-Kamera Sony/Canon unterwegs bin, dann nehme ich in 4K auf,
und komme damit hervorragend über die Runden, mit sehr guter Bildqualität
und verhältnissmässig kleinen Datenmengen dank ausgezeichneter Codec's dieser Kameras.

Setup A: 6K für aufwändige und teure Produktionen, wenn das gefordert ist
Setup B: 2K für gute Qualität bei ordentlicher Vorbereitung, für kleine Budgets und für Streaming.

Setup A: ab 17'000.- und Aufwand in der Postproduktion sehr hoch
Setup B: ab  6'000.- und das was gedreht wurde wird verkauft oder mit wenig Aufwand nachbearbeitet
Sony HXR-NX100 / Sony PXW-Z150 / Sony PXW-Z190 / 2x CANON EOS 90D / GoPro Hero 7 Black / DJI Mini 3 Pro / 
ASUS Prime Board Z690-P D4 / 64GB DDR4 3200 MHz / Intel Core i9 13900K 5.8 GHz 24 Cores  / NVIDIA GeForce RTX 4090 64GB
2x HP V28 4K
Davinci Resolve Studio 18 / OBS Studio / Cubase 12 
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#2
Na ja.... So weit so gut.
Aber bei dem 6 K Material aus einer BMPCC geht es aber nicht nur um reinzoomen und Zeitlupe.
Wenn ich dann 6 K in HD oder 4 K ausgebe, habe ich sehr gutes Bildmaterial. Dazu kommt noch der Faktor Colograding.
Je hochwertiger die Datei, je besser für das Finish.
Ich Filme ausschliesslich in 6 K Braw Q 0 in Filmmodus.
Sicher, man braucht wesentlich mehr Speicherplatz. Aber das finanzieren ja letztendlich die Kunden anteilig. Da wäre meiner Meinung nach auch am falschen Ende gespart.
Wir filmen sehr viel für Theatervereine mit meisst 3 BMPCC 6 k Kameras.
Die Kundenzahlen lieber mehr, als für weniger Geld schlechte Qualität zu bekommen.
Man könnte das noch abendfüllen weitervertiefen, aber letztendlich entscheidet immer der Kunde was wie in welcher Qualität gefordert wird
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#3
(28-09-2024, 12:38 12)7Stage schrieb: Auf der Suche nach bezahlbarem Massenspeicher für das Archiv bin ich bei Herkömmlichen HDD gelandet,
die SEAGATE 5TB und da dauert das Speichern der 3 Aufnahmen von rund 1.5TB dann rund 2 Tage !!!!
Die vom Plattenhersteller angegebenen 200MB/s sind am Ende nur noch 17MB/s :-(

Das ist allerdings ungewöhnlich langsam. Bei HDD's muss man aufpassen, dass man keine SMR erwischt. CMR ist hier das Stichwort.

HDD's benutze ich auch - allerdings nicht einzeln sondern als Array im NAS. Da gibt es die verschiedensten Möglichkeiten: TrueNAS, Unraid, vorgefertigte Lösungen, etc. Das kann je nach Konfiguration angenehm flott sein. Beim Verschieben großer Dateien erreiche ich hier bei meinem Netzwerk Spitzenwerte von über 1GB/s - auf Dauer sind es aber meist nur zwischen 500 und 700 MB/s.

Mit einer gewissen Seagate-Disk habe ich auch schlechte Erfahrungen gemacht - bisher waren es aber alles Garantiefälle. Wenn ich es wieder selbst bezahlen muss werde ich vermutlich auch WD ausprobieren.

60FPS? Das hatte ich auch verwendet als ich meine erste Kamera noch "frisch" hatte, die das ordentlich konnte. Benutze ich inzwischen überhaupt nicht mehr. Standardmäßig eben fast immer eine standard Framerate.
Wenn ich eine Zeitlupe brauche plane ich das ja vorher und nehme 120FPS - 60FPS empfinde ich da nur als eingeschränkt "capable"
Hardware: X570 | Ryzen 9 3950X | 128GB RAM | RTX 4090 24GB | 500 GB SSD (System) | 4TB SSD (ScratchDrive) | Eizo ColorEdge
Software: Windows 11 | Davinci Resolve Studio 18.6.6 Build 7

Storage: TrueNAS | 10GBase-T
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#4
Noch ein kleiner Hinweis, ganz unabhängig von 60 fps oder nicht: BRAW ist ein sehr effizienter Codec, oft kompakter als ProRes, mit dem viele Profis auf der Arri arbeiten. Man muss nicht unbedingt mit Q0 oder 3:1 arbeiten, viele Motive vertragen mehr Kompression. Das gilt insbesondere, wenn ich das Hauptmotiv mit geringer Schärfentiefe freistelle. Was die Bildqualität und das Grading betrifft, kann ich Luxi nur Recht geben.
- MacBook M1 Pro unter Sonoma 14.7
- Resolve und Fusion Studio 19.0.2
- Mini Monitor 3G in HD mit kalibriertem Asus ProArt
- Blackmagic Pocket HD, UMP 4.6 und Sony Alpha A7 IV
- DJI Mavic Air 2
- iPhone 15 Pro Max
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